Landsberg
im 20. Jahrhundert
Bürgervereinigung zur Erforschung der Landsberger Zeitgeschichte

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Historische Tatsachen

„Landsberg im 20. Jahrhundert“ – das ist mehr als die Geschichte einer bayerischen Kleinstadt. Es ist, als halte man ein Brennglas über die deutsche Landkarte. Im Brennpunkt Landsberg bündeln sich in schicksalhafter Weise entscheidende Kapitel der Geschichte des 20. Jahrhunderts: Stationen des Aufstiegs und Untergang des „Dritten Reiches“ und die Aufarbeitung dessen, was die Naziherrschaft hinterließ .


In Landsberg verfaßte Adolf Hitler während seiner Festungshaft 1923/1924 „Mein Kampf“

Sofort nach Hitlers „Machtergreifung“ 1933 beginnt sich Landsberg als „Hitlerstadt“ zu vermarkten und wird 1937 offiziell zur drittwichtigsten Stadt der Nationalsozialisten, zur „Stadt der Jugend“. Delegationen der Hitlerjugend aus dem ganzen Reich marschieren im Anschluß an die Reichsparteitage 1937 und 1938 von Nürnberg nach Landsberg zur Abschlußkundgebung des „Bekenntnismarsches der Deutschen Jugend“.

Nur wenige hundert Meter von dem Ort entfernt, wo Hitler die Theorie seines Rassenwahnes zu Papier brachte, wurden seine verbrecherischen Pläne schreckliche Wahrheit: die systematische und industriemäßig betriebene Vernichtung der Juden in den elf Konzentrationslagern um Landsberg und Kaufering bei gleichzeitiger Ausbeutung ihrer Arbeitskraft bis zum letzten Blutstropfen: „Vernichtung durch Arbeit“. Am 27. April 1945 steckte die SS das KZ Kaufering IV samt der nicht mehr gehfähigen Häftlinge in Brand. Die amerikanische Armee kommt wenige Stunden zu spät.

Im selben Gefängnis, in dem die Verbrechen ihren Ausgang nahmen, sollten nach 1945 die NS-Kriegsverbrecher ihre Taten büßen. Die Amerikaner errichteten hier ihr Kriegsverbrechergefängnis Nr. 1. Bis 1951 wurden in Landsberg 248 Nazimörder, darunter Oswald  Pohl und Otto Ohlendorf, hingerichtet.

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